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+++ Regenwald – Brasilien im turnaround +++

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31.10.2025

n-tv.de, 31.10.2025: “„Bis 2030 auf null“ Regenwald-Abholzung in Brasilien weiter rückläufig – Zwar wird im vergangenen Jahr eine Fläche im brasilianischen Regenwald zerstört, die doppelt so groß ist wie das Saarland – aber: Das ist so wenig wie seit 2014 nicht mehr. Vor der Weltklimakonferenz verspricht die brasilianische Regierung, die Zerstörung bis 2030 ganz zu beenden.“

Die Bedeutung des Regenwalds

Nach Informationen in Wikipedia zeichnen sich Regenwälder durch ganzjährig fallende große Niederschlagsmengen aus. Die tropischen und subtropischen Wälder machen mit ca. 1,3 Billionen Bäumen über 40 Prozent des weltweiten Baumbestandes aus.

Der Amazonas-Regenwald bildete sich vor rund 40 Millionen Jahren. Er bedeckt nahezu 6 Mio. Quadratkilometer und macht mehr als die Hälfte des weltweit verbliebenen tropischen Regenwaldes aus. 60 Prozent seiner Fläche liegen in Brasilien. Er beherbergt mehr Pflanzen und Tierarten als jeder andere Ort der Erde.

Wälder produzieren Sauerstoff und sind gigantische Speicher von Kohlenstoff. Werden sie gerodet, wird dieser Kohlenstoff als Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, dem prominentesten Treibhausgas und einem der größten Beschleuniger der Erderwärmung. Darüber hinaus sind Wälder Wasserspeicher und bewahren den Boden vor Erosion und Austrocknung.

Der Raubbau seit Jahrzehnten

Die tropischen Regenwälder werden seit Jahrzehnten Opfer von Abholzung, Brandrodung und klimawandelbedingten Waldbränden. Gerade letztere stellen einen Teufelskreis dar: Je mehr Wald verbrennnt, desto mehr CO2 wird freigesetzt, verschärft den Klimawandel und verursacht weitere Waldbrände.

Im brasilianischen Amazonasgebiet sind nach einer Studie der Initiative „MapBiomas“ seit 1985 ca. 52 Mio. Hektar Natur verlorengegangen, mehr als die Fläche Spaniens. Insbesondere während der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro wurde die Abholzung des Regenwaldes eher noch vorangetrieben. In 2024 wurden durch Brände fast 18 Mio Hektar des Waldes zerstört.

Insgesamt wurden bisher ca. 20 Prozent des Amazonas-Regenwaldes entwaldet, und nur noch ein Drittel ist noch intakt. Intakt bedeutet, dass der Wald die Hälfte seiner Niederschläge selbst erzeugt.

Der Amazonas-Regenwald gilt als Kippelement der Erdklimasystems. Der Kipppunkt wird bei 20 bis 25% zerstörter Regenwaldfläche angesetzt. Forscher des Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais (INPE) stellten im Mai 2025 deutliche Rückgänge der ökologischen Resilienz und attestierten das nahende Erreichen des Kipppunktes, an dem sich weite Teile des Amazonas-Regenwaldes nicht mehr erholen könnten.

Der Turnaround?

Der og. Artikel weist auf die Entwaldung innerhalb eines Jahres von immer noch knapp 6000 Quadratkilometern hin, die jedoch einen Rückgang um elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeuten. Nach der rücksichtslosen Ausbeutung des Waldes unter der Regierung Bolsonaros hat der aktuelle Präsident Luis Inacio Lula eine Kehrtwende vollzogen, bekennt sich wieder zum Ziel, die Abholzung bis 2030 auf null zu reduzieren, und will Brasilien zu einem der führenden Länder im Kampf gegen die globale Erwärmung machen.

Ob die Kehrtwende ausreicht, um den Kipppunkt zu umschiffen, bleibt abzuwarten. Aber es ist ermutigend, wenn eine solche Kehrtwende konsequent eingeleitet wird. In vielen Teilen der Welt ist das nicht der Fall oder verfällt die Kehrtwende in den Rückwärtsgang.

Zur Thematisierung des Klimawandels gehören nicht nur Mahnungen, sondern auch, wenn Dinge in die richtige Richtung gehen. Diese Schlagzeile war eine gute. Man wünscht sich mehr davon.

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