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+++ Klimawandel – wirklich? +++

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11.7.2025

Klimawandel wird normal

n-tv, 6.7.2025: „Rund um den Planeten häufen sich durch den Klimawandel Extremwetterereignisse: Schlammlawinen in Norditalien, die größte Flutkatastrophe in Spanien seit Menschengedenken mit Hunderten Toten, Monsterregen in Dubai, verheerende Waldbrände in Los Angeles, Griechenland oder der Türkei. Das Mittelmeer wird inzwischen regelmäßig von Hitzewellen mit über 45 Grad heimgesucht, die Existenz von Millionen Menschen in der Karibik, im Süden der USA und im Pazifik ist durch immer zerstörerische Hurrikans, Taifune und Zyklone gefährdet. Mehr als 150 solcher „noch nie dagewesene Klima-Desaster“ hat die UNO allein im vergangenen Jahr gezählt.“

Während der Hitzewelle zwischen dem 23. Juni und dem 2. Juli, in der die Temperaturen auf teilweise deutlich über 40 Grad Celsius stiegen, sind in 12 europäischen Großstädten nach Berechnungen eines Forschungsteams aus Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz etwa 2300 Menschen durch die Hitze zu Tode gekommen, ca. 1500 davon in Folge des Klimawandels, der in diesen Städten die Temparatur um zwischen 1 und 4 Grad erhöhte. Besonders bedroht sind ältere und Menschen mit Vorerkrankungen. Gestorben wurde zu Hause, in Krankenhäusern oder Altenheimen, leise und ohne großen Presserummel.

Klimawandel und wirtschaftliche Folgen

Diese gesundheitlichen Risiken sind nicht neu. Aber auch die wirtschaftlichen Folgen sind immens: Nach einer Studie des Bundesministeriums für Klimaschutz betrugen die Kosten für Umweltkatastrophen in den ersten 20 Jahren dieses Jahrhunderts allein in Deutschland 145 Mrd. Euro. Die Schätzungen für die Zukunft bis 2050 bewegen sich zwischen 280 und 900 Mrd. Euro.

Klimawandel schlägt sich auch zunehmend in anderen sehr konkreten Lebensbereichen nieder, die auf ersten Blick nicht unbedingt naheliegen würden: Einer davon sind beispielhaft Immobilien, eine Hauptsäule privater Vermögensbildung. Immobilien sind in der Regel zum größten Teil kreditfinanziert. Die finanzierenden Banken erwarten eine Versicherung, die den Wert der Kreditsicherheit dauerhaft gewährleisten soll.

Durch den Klimawandel, zunehmende Umweltkatastrophen und dadurch steigende Schadenswahrscheinlichkeiten steigen die Prämien signifikant. Im Ahrtal beträgt die jährliche Prämie für eine Elementarschadenversicherung das dreifache des Betrages vor der Flutkatastrophe in 2021. Das können sich viele Kreditnehmer nicht mehr leisten. Aber auch immer mehr Versicherungen ziehen sich aus diesem Markt ganz zurück. Diese Entwicklung bedeutet zweierlei: Für Neufinanzierungen entwickelt sich eine Kreditklemme, die viele Immobilienfinanzierungen unmöglich macht. Für bestehende Finanzierungen können bei explodierenden Versicherungsprämien und finanziell überforderten Eigentümern Kredite faul werden, was in großer Zahl eine Gefährdung des Finanzsystems darstellt. „Der Klimawandel ist nicht länger nur ein Umweltproblem. Er ist eine heraufziehende ökonomische Bedrohung“, warnte ein Bericht des US-Senats im Dezember. Es drohe „ein Kollaps der Immobilienwerte, der eine Finanzkrise von ähnlichem Ausmaß wie den großen Crash von 2008 auslösen könnte.“

Reaktionen darauf (?)

Wahrnehmung wird in großen Teilen von Bildern geprägt. Sehen die Menschen bei Flutkatastrophen noch häßliche Bilder von überfluteten Gebieten und eingestürzten oder weggeschwemmten Häusern, sehen sie bei Hitzewellen sonnige Bilder, die einladendes Urlaubswetter und einen sonnenparadiesischen Zustand zeigen. Das ist einfach schön. Die Heimtücke von Hitzewellen ist unsichtbar. Daher wird die menschliche Wahrnehmung auch nicht belastet.

Die ersten Warnungen vor den Folgen des Klimawandels erfolgten vor über fünfzig Jahren und werden seitdem regelmäßig und lauter wiederholt. Sie werden also schlicht langweilig. Sie stehen weiterhin seit Jahrzehnten in Konkurrenz zu Nachrichten von anderen Katastrophen, Kriegen, Flugzeugabstürzen, Attentaten etc., die alle dem Klimawandel eines voraushaben: Sie sind akut, laut und dringend. Daher wird die Wahrnehmung anderweitig vereinnahmt.

Wenn die Folgen des Klimawandels es zur Wahrnehmung schaffen, ist eine einfache Reaktion die Leugnung. Da es vor 50 Jahren auch schon Hitze gab, kann das Thema nicht so schlimm sein und wird verniedlicht. Eine weitere einfache Reaktion ist der Rückzug hinter die verschwindend geringen individuellen Möglichkeiten, an der Entwicklung etwas zu ändern.

Die zweite Reaktion ist nachvollziehbar. Es gibt aber auch viele Menschen, die sich in zahlreichen Umweltschutzorganisationen zusammenschließen und im Verbund etwas bewirken. Wir als Stiftung haben uns als Aufgabe unter anderem den Umweltschutz, auch die Förderung dieser Organisationen, gegeben.

Machen Sie mit!

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