Diese Woche sind wir dem Deutsche Umwelthilfe e.V. als Fördermitglied beigetreten. Letztes Jahr haben wir die Organisation schon mit einer Spende für die Initiative „Gegen die Plastikflut“ unterstützt. Die Aktivitäten des Vereins sind jedoch wesentlich breiter gefächert.
Die deutsche Umwelthilfe wurde von 7 umweltbewussten Mitgliedern vor fünfzig Jahren am Bodensee gegründet. Damals begann das breitere Bewusstsein für den Klimawandel erst langsam zu entstehen. In den 80er Jahren nahm der Verein den Kampf gegen das Waldsterben auf. 1991 erreichte er die gesetzliche Festschreibung des Mehrwegschutzes, 2003 die Einführung des Dosenpfands. Seit 2005 hat er Umweltzonen in über 70 Städten erkämpft. Er war einer der ersten, die zur Aufdeckung des Dieselabgasskandals bei VW beitrugen. 2021 erkämpfte er die Anerkennung des Klimaschutzes durch das Bundesverfassungsgericht. In diesem Zusammenhang erwähnt sei das Gutachten des Internationalen Gerichtshof vom 23. Juli 2025, der dem Klimaschutz den Stellenwert eines Menschenrechtes einräumt.
Der Verein nennt auf seiner Website den Slogan „Wir setzen Umweltschutz durch“. Umweltschutz ist angesichts von sich beschleunigender Erderwärmung, Plastikfluten in gigantischen Müllhalden, auf dem Meeresboden und auch vermehrt im menschlichen Körper, kränkelnden und sterbenden Wäldern, einem Ressourcenverbrauch von ungefähr doppelt so viel, wie die Erde nachhaltig produzieren kann, eigentlich brandaktuell und akut. Gleichzeitig wird er in weiten Teilen der Welt vernachlässigt, bei Budget-Engpässen immer wieder deren Opfer und tritt angesichts von aktuell virulenten Krisen immer und immer wieder auch in der medialen Berichterstattung in den Hintergrund. Dadurch baut sich bei vielen Menschen Frust auf, der sich in letztendlich in oft wirkungslosen Demonstrationen oder kontraproduktiven Aktivitäten wie Klimakleber auf Strassen und Flughäfen entlädt.
Die deutsche Umwelthilfe setzt dagegen auf Lobbyarbeit und rechtliche Möglichkeiten, Themen für den Umweltschutz konstruktiv durchzusetzen. Damit macht man sich oft keine Freunde. Aber vor zwei Wochen haben wir einen Beitrag über Widerstand veröffentlicht. Auch die Arbeit der deutschen Umwelthilfe ist Widerstand – zugunsten von Themen wie saubere Luft, erträgliche Temperaturen oder natürliche Meere, die eigentlich im höchsten Eigeninteresse der Menschheit und jedes Einzelnen liegen sollten, Widerstand gegen kurzfristiges Denken, Widerstand gegen Trägheit, Widerstand gegen Generationenegoismus.
Auch bei viel und auch teilweise berechtigter Kritik ist es beeindruckend, wenn Widerstand relevant, berechtigt, gezielt, konsequent und erfolgreich auf einmal ist.