Sturmius Wehner Stiftung Zukunft

Sturmius Wehner Foundation Future

CHILDREN * EDUCATION * ENVIRONMENT

+++ „Ja zum Nein“ – Schutz von Kindern konkret +++

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11.4.2025

ZDFheute, 2.4.2025 „Polizei hebt riesiges Pädophilen-Netzwerk aus.“ In der aktuellen sich förmlich überschlagenden Nachrichtenlandschaft ist diese Schlagzeile mehr oder weniger untergegangen. Sie reiht sich ein in die Berichterstattung über einen uralten Themenkomplex, der sich seit Jahrzehnten immer wieder in neuen Skandalen manifestiert: Pädophilie und in ihrem Ausleben Gewalt und sexueller Missbrauch von Kindern.

Die traurige Realität

Nach den Kriminalstatistiken der Bundesregierung werden in Deutschland jeden Tag ca. 50 Kinder Opfer sexueller Gewalt, und die Zahlen steigen. Diese Zahlen beziffern nur die registrierten Fälle, die Dunkelziffer ist schwer abzuschätzen. Jeder einzelne Fall ist nicht nur widerwärtig und abstoßend, sondern auch in mehrfacher Hinsicht perfide. Der Missbrauch findet in der Mehrheit der Fälle im sozialen Nahumfeld der Kinder statt. Enge Verwandte und Bezugspersonen nutzen diese Nähe, um rücksichtslos ihre Neigungen ausleben. Das Kind ist dabei immer die schwächere und schutzlose Partei, und sowohl die Macht und Überlegenheit der Täter als auch die emotionale Verbundenheit werden missbraucht. Oft wissen nur Opfer und Täter von den Vorfällen. Die Täter entwickeln dabei regelmäßig manipulative Strategien, um die Kinder in ausweglose Situationen zu treiben und sie so zum Schweigen zu bringen. Das Schweigen ist auch oft der Scham der Opfer geschuldet.

Die seelischen Schäden dieser Opfer halten in der Regel ein Leben lang an. Manchmal entwickeln sie in Folge des Missbrauchs Verhaltensauffälligkeiten, die Hinweise auf diese Vorfälle sind, aber sie werden oft nicht wahrgenommen, da solche Absurditäten im engen Umfeld nicht für möglich gehalten werden.

Die Berichterstattung konzentriert sich bei den bekannt gewordenen Skandalen im allgemeinen auf die Täter. Die Opfer kommen in der breiten Wahrnehmung nicht an. Das macht auch insoweit Sinn, als eine Präsenz in der Öffentlichkeit zusätzlich zum persönlich Erlebten bei den Opfern zusätzlichen Schaden anrichten würde.

Die Antwort

Das Thema und seine Auswirkungen, obwohl in vielen Fällen im Tabu-Bereich, sind dennoch weder unbemerkt noch unbeantwortet. Große gemeinnützige Organisationen wie Weisser Ring e.V. bieten Hilfe für Opfer von Kriminalität und Gewalt im Allgemeinen, aber auch speziell den von Missbrauch betroffenen Kindern, nicht nur in Deutschland, sondern in mehreren europäischen Ländern. Diese Hilfe erfolgt in Form von persönlichem Beistand, finanzieller Unterstützung, Begleitung zu Polizei und Gerichten etc.

Ein wichtiger Bereich ist neben der Hilfe im Nachgang die Prävention. Letztes Wochenende hat in Bamberg der Präventionstag „Ja zum Nein“ stattgefunden, auf Initiative der Staatsanwaltschaft Bamberg bereits zum vierten Mal. Es soll auf spielerischem Weg den Kindern beibringen, klare Grenzen zu setzen und Nein zu sagen, wenn etwas nicht ok ist. Dass sie sie sind, ihr Körper ihnen gehört und Schutz verdient. Den Kindern sollen Strategien an die Hand gegeben werden, ihnen soll beispielhaft vermittelt werden, dass jeder Mensch Grenzen setzen darf, auch wenn er noch ein Kind ist. Und er soll ihnen zeigen: Du bist damit nicht allein.

Das Programm umfasste u.a. ein Puppenspiel „Ja zum Nein“, einen Elternvortrag zum Thema „Warnzeichen erkennen und reagieren“, einen Song-Contest, ein Theaterstück zum Thema Demokratie, Partizipation und Menschenrechte und Aktionen und Infostände von Polizei, bayerischem Rotes Kreuz u.v.m.

Die Initiative wurde finanziert durch Spenden von öffentlichen Körperschaften, gemeinnützigen Einrichtungen, aber auch privatwirtschaftlichen Unternehmen. Wir haben uns angemeldet, dass wir nächstes Jahr dabei sind.

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